Geschichte des Hauses

Außenansicht des Integrationshauses in der Engerthstraße

Auftraggeber für den Bau eines Fabriksgebäudes auf der Liegenschaft in der Engerthstraße war der jüdische Fabrikant Hugo Bunzl, Miteigentümer des Papier-Unternehmes Bunzl&Biach. Der Stammsitz der Firma lag in Preßburg, 1881 wurde eine Niederlassung in Wien gegründet.

Die Spurensuche zur Geschichte des Hauses in der Leopoldstadt führt zu Persönlichkeiten, deren Lebensgeschichten mit denen der derzeitigen Bewohner*innen des Hauses eines gemeinsam haben: sie wurden aus ihrer Heimat vertrieben und zur Flucht gezwungen.

Der Architekt des Hauses in der Engerthstraße 163, Dr. Karl Jaray, entstammte einer jüdischen Familie, die sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts aus Ungarn kommend in Wien angesiedelt hatte. Er wurde 1878 in Wien geboren, studierte später an den Technischen Universitäten in Wien und Prag, wo er auch als Assistent und später als Professor tätig war. Den Auftrag zu Bau des Integrationshauses erhielt er 1928, 1930 wurde das Gebäude fertig gestellt.

Auftraggeber für den Bau eines Fabriksgebäudes auf der Liegenschaft in der Engerthstraße war der jüdische Fabrikant Hugo Bunzl, Miteigentümer des Papier-Unternehmes Bunzl&Biach. Der Stammsitz der Firma lag in Preßburg, 1881 wurde eine Niederlassung in Wien gegründet.

Der Ereignisse in Folge des Erstarkens der Nationalsozialisten und der damit einhergehenden Diskriminierung und späteren Verfolgung und Vernichtung von Menschen jüdischen Glaubens beeinflussten auch das Schicksal der Familien Jaray und Bunzl sehr massiv. Sowohl der Architekt als auch der Auftraggeber wurden mit ihren Familien in die Emigration getrieben, ihr Eigentum „arisiert“, Angehörige wurden in den Konzentrationslagern der Nazis ermordet.

Seit 1995 beherbergt das Integrationshaus Menschen, die vor Krieg und Verfolgung geflüchtet sind und ein Leben in Sicherheit suchen. Hier schließt sich der Kreis zur Vergangenheit dieses Hauses.