Rückblick & Ausblick
![](assets/images/b/Seite%2013_LB_6279-38859c1c.jpg)
Wie wir es erleben, wie wir erzählen: 30 Ausgaben „Gute Zeitung“
Seit dem Jahr 1995 berichtet die GUTE ZEITUNG über Geschichten von geflüchteten Menschen. Menschen, die vor Verfolgung, Folter und Gewalt geflohen sind und sich hier in Österreich ein neues Leben aufbauen. In den späten 90er-Jahren prägten das Haus und die Zeitung die Fluchtgeschichten von Menschen aus Ex-Jugoslawien. Heute sind es Schicksale von Geflüchteten aus Syrien, Afghanistan, dem Iran, der Ukraine und aus vielen anderen Ländern: z.B. eine Mutter mit drei Kindern aus Kiew, ein Geigenspieler aus dem Iran, eine Familie aus dem Kongo – sie alle suchen Sicherheit und die Möglichkeit, in Österreich ein selbständiges Leben zu führen. Ihre Geschichten stehen für viele andere Schicksale, die mit der professionellen Betreuung und Beratung sowie den Bildungsangeboten im Integrationshaus eine gute Wendung nahmen.
Ein Sprachrohr für die Stimmlosen – auch das ist die GUTE ZEITUNG. Denn geflüchtete Menschen haben in Österreich keine politische Stimme. Sie wurden schon in den Anfängen der Guten Zeitung von der Politik als Objekte gesehen und sollen es offenbar auch bleiben, um die Konzeptlosigkeit der Regierung bei der Bekämpfung sozialer Probleme in der Gesellschaft zu kaschieren. Die GUTE ZEITUNG hat es sich zur Aufgabe gemacht, eine Stimme für die Stimmlosen zu sein und sie aus dem Schatten der Anonymisierung hervorzuholen. Nun, 30 Jahre später, zeigt sich, wie sehr es uns gebraucht hat und immer noch braucht. Wir setzen ein klares Zeichen gegen die Sündenbockpolitik und berichten über die Menschen hinter den Zahlen, über ihre Erlebnisse, ihre Potenziale und Träume.
Eine Zeitung voller Leben – das Integrationshaus ist der zentrale Ort der vielen Geschichten in der Guten Zeitung. Es bietet geflüchteten Menschen und anderen Schutzsuchenden nicht nur ein Dach über dem Kopf, sondern auch psychosoziale Betreuung auf dem Weg in die Selbständigkeit, psychologische Kinderbetreuung, Beratung in rechtlichen und sozialen Fragen, Bildungsprojekte zum Spracherwerb und für den Einstieg in den Arbeitsmarkt und vieles mehr. Es ist ein Praxisbeispiel für ein gelungenes Zusammenleben mit klarer Kante gegen Ausgrenzung, Angst und Fremdenhass.
Was bedeutet die 30. GUTE ZEITUNG? Sie ist und bleibt eine wichtige Gegenstimme in einem oft lauten und aggressiven politischen Klima. Die Krisen-herde der Welt werden nicht weniger, die Geschichten werden uns nicht ausgehen. Heute wie damals ist es wichtig, sich laut und stark für geflüchtete Menschen, Migrant*innen und andere Schutz-suchende einzusetzen. Das zeigt auch das kommende Jubiläums-jahr der Organisation – das Integrationshaus wird 30 Jahre alt. Die GUTE ZEITUNG und die Arbeit des Integrationshauses bleiben nötig – denn Solidarität und Engagement kennen kein Verfalls-datum. Wir schließen die aktuelle GUTE ZEITUNG daher mit einem Versprechen: Wir werden auch weiterhin ein Sprachrohr für Geflüchtete bleiben und uns für ihre Anliegen engagieren. Menschen verdienen Sicherheit, Solidarität und Menschlichkeit – damals wie heute. Helfen Sie uns auch in Zukunft dabei mit Ihrer Spende! Danke!
Kontakt
info@integrationshaus.at
+43 1 212 35 20