Editorial von Sepp Stranig

Als Sie und ich Kinder waren, war die Welt noch eine andere. Der große Krieg war vorbei. Wir wurden in eine Zeit des wirtschaftlichen Aufschwungs geboren. Wenn man brav was lernte und sich ein bisserl anstrengte, konnte man sicher sein, sich die Grundpfeiler einer geordneten Zukunft – sichere Arbeit und leistbare Wohnung – aufzubauen.

Heute ist das nicht mehr so klar und einfach. Viele – nicht nur junge – Menschen machen sich Sorgen, was mit ihnen und der nächsten Generation passieren wird. Trotz Überfluss in den Supermärkten wird es an den Rändern unserer Gesellschaft brüchig. Krieg ist nicht mehr weit von unseren Grenzen entfernt. Der Klimawandel bedroht unsere Umwelt, neue Technologien unsere Arbeitsplätze. Ganz besonders sind davon zu uns geflüchtete Kinder betroffen. Wenn sich jemand Sorgen um die Zukunft machen müsste, dann sie. Die Kinder sind in jedem Krieg, in jeder Krise die Verletzlichsten.

Wir können nicht die ganze Welt retten. Aber viele einzelne Schicksale liegen in unserer Hand. Im Integrationshaus wird seit nunmehr 30 Jahren darauf geschaut, dass die Kinder die Schule besuchen, dass sie viel lernen – für eine bessere Zukunft. Für ein neues Leben. Kinder brauchen keine Paläste, wohl aber Schutz, Betreuung, Förderung und Geborgenheit. Und Sie.

Ihr Dr. Sepp Stranig

Zurück