Zynisches "Mühle- auf- Mühle- zu- Spiel"

Das Integrationshaus bedauert die Regierungspläne, den Zugang von Asylsuchenden in die Lehrausbildung wieder abzuschaffen. „Asylsuchende von der Lehre auszuschließen kann nur bedeuten, dass die Regierung nicht möchte, dass Integration gelingt oder dass sie von dem Thema keine Ahnung hat. Das ist in etwa so sinnvoll, wie Deutschkenntnisse einzufordern und im gleichen Atemzug die Deutschkurse massiv zu kürzen. Dieses zynische ‚Mühle- auf- Mühle- zu- Spiel‘ auf dem Rücken von geflüchteten Menschen, schadet der österreichischen Wirtschaft und der österreichischen Gesellschaft“, kritisiert Katharina Stemberger, Vorstandsvorsitzende des Integrationshauses.

Das Integrationshaus setzt sich seit seinem Bestehen für einen verbesserten Zugang zum Arbeitsmarkt für Asylwerber*innen nach längsten 6 Monaten Aufenthalt ein und steht mit seinen Maßnahmen für eine Integration von Asylsuchenden ab dem ersten Tag. Nach jahrelanger Kritik, dass jugendliche und junge erwachsene Asylsuchende keinen Zugang zum Lehrstellenmarkt haben, sehen nun seit 2012 und 2013 zwei Erlässe des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales vor, dass jugendliche Asylwerber*innen bis 25 Jahre in den Bereichen mit nachgewiesenem Lehrlingsmangel eine Lehre absolvieren können. "Anstatt den Zugang zur Lehre für junge Asylsuchende für alle Berufe zu öffnen und ihre Ausbildung durch aktive Betreuung im AMS zu fördern, werden diese Jugendlichen nun von der Bundesregierung ihrer Zukunft beraubt", ist Andrea Eraslan-Weninger, Geschäftsführerin des Integrationshauses, empört. "Jugendliche zum ‚Nichtstun‘ zu verdammen und ihre Erfahrungen und Potentiale ungenützt zu lassen bedeutet nicht nur ein Arbeitsverbot, sondern auch ein Ausbildungsverbot“, bedauert Eraslan-Weninger. Abschließend fordert sie die Bundesregierung auf, die geplanten Maßnahmen nochmals zu überdenken und diesen Zukunftsraub zu unterlassen!

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