#144 "Courage - Mut zur Menschlichkeit"

Foto von Katharina Stemberger und Willi Resetarits bei der Präsentation der Initiative Courage

Die österreichische Initiative „Courage – Mut zur Menschlichkeit“ startet mit dem Ziel, Menschen aus den griechischen Lagern zu retten. Erstes Ziel ist das Schaffen von 144 sicheren Plätzen in Österreich. Die Bundesregierung muss „nichts tun, außer grünes Licht für das Retten von Menschen zu geben.

Die breite, zivilgesellschaftliche Allianz macht der österreichischen Bundesregierung das Angebot, in Kooperation mit Hilfsorganisationen, Religionsgemeinschaften, Gemeinden, Städten und Einzelpersonen in ganz Österreich nachhaltig sichere Plätze zu schaffen, um Menschen aus den Lagern bei uns aufzunehmen und hier erfolgreich zu integrieren.

Zu den Initiator*Innen zählen u. a. Vorstandsvorsitzende Katharina Stemberger, Marcus Bachmann (Ärzte ohne Grenzen), Judith Kohlenberger (Migrationsforscherin), Ferry Maier (ehem. Co-Flüchtlingskoordinator der Bundesregierung) und Stefan A. Sengl (PR-Berater). UnterstützerInnen der ersten Stunde sind u. a. Christian Konrad (ehem. Flüchtlingskoordinator der Bundesregierung), Daniel Landau (Bildungsexperte), Doron Rabinovici (Schriftsteller), Julya Rabinowich (Schriftstellerin), Willi Resetarits (Sänger und Menschenrechtsaktivist) sowie zahlreiche Schauspieler*Innen, darunter Klaus Maria Brandauer, Hilde Dalik, Cornelius Obonya, Michael Ostrowski und Susi Stach.

Erste Kooperationspartner sind u. a. die Allianz Menschen.Würde.Österreich, SOS Menschenwürde Oberösterreich, Ärzte ohne Grenzen Österreich, Respekt.net, der Republikanische Club, die Jüdische österreichische Hochschülerschaft und die asylkoordination österreich.

#144
Als erstes Ziel hat sich die Initiative „Courage – Mut zur Menschlichkeit“ vorgenommen, 144 sichere Plätze zu schaffen. Die Zahl 144 wurde dabei symbolisch gewählt, da es die Nummer des österreichischen Rettungsnotrufs ist. „Darum geht es uns: Menschen in einer Notsituation zu retten. Die Zahl 144 ist klein, aber angesichts der bestehenden Widerstände dennoch ambitioniert“, so Initiatorin Stemberger.

In den sozialen Medien soll mit dem Hashtag #144 auf dieses Ziel aufmerksam gemacht werden. Auch Privatpersonen soll die Möglichkeit geboten werden, sich mit Geld-, Sach- oder Zeitspenden daran zu beteiligen, „sichere Plätze“ in Österreich zu schaffen. Dabei wird die zivilgesellschaftliche Crowdfunding-Plattform Respekt.net zum Einsatz kommen. Bereits in zwei Wochen möchte die Initiative eine erste „Landkarte der sicheren Plätze“ in Österreich vorstellen. Zu Informationszwecken wurde die Website www.courage.jetzt eingerichtet.

Ein Ende des Wegschauens
Hintergrund der Initiative ist das katastrophale Elend in Europas Flüchtlingslagern, das durch den Großbrand im Flüchtlingslager Moria auf Lesbos in den letzten Tagen wieder verstärkt diskutiert wird. "An den EU-Außengrenzen hausen tausende Menschen oftmals seit Jahren unter unzumutbaren Bedingungen. Ein Drittel davon sind Kinder“, schildert Marcus Bachmann von Ärzte ohne Grenzen Österreich die Situation vor Ort. Diesen Missstand wollen die Initiator*Innen keine Sekunde länger hinnehmen: „Wir sehen das Sterben und die Unmenschlichkeit an den EU-Außengrenzen und wir betrachten es als unsere Pflicht, hier zu helfen. Man muss uns nur machen lassen. Der politische Wille sollte von Menschlichkeit und Hilfsbereitschaft geprägt sein und nicht vom Versuch, FPÖ-Stimmen zu gewinnen“, so Ferry Maier. „In Österreich werden aktuell wieder soziale Brennpunkte und gemeinsame Werte diskutiert – Moria ist der einzige tatsächliche Brand, um den wir uns bedingungslos und ohne ideologische Scheuklappen kümmern müssen“, ergänzt die Migrationsforscherin Kohlenberger. „Wir kennen jedes ,aber‘ und haben es bereits beantwortet. Die Bundesregierung muss nichts tun, außer grünes Licht für das Retten von Menschen zu geben“, so Stefan A. Sengl.

Die Initiative „Courage – Mut zur Menschlichkeit“ betrachtet ihr Engagement auch als Beitrag für ein besseres politisches Klima des Miteinanders und der Menschlichkeit in unserem Land. Dass sich Österreich an der Rettung von Menschen aus den Lagern beteiligt, ist aus Sicht der Initiator*Innen ein wichtiger Schritt in diese Richtung, weil es ein „Ende des Wegschauens“ bedeutet.

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