„Frauenstimmen“
Anlässlich des internationalen Frauentags am 8. März lassen wir die „Frauenstimmen“ noch einmal laut werden. Denn Frauen spielen eine große Rolle bei der Integration von zugewanderten Familien. Jedoch sind ihre Wünsche, Herausforderungen und Stimmen im öffentlichen Raum kaum bis gar nicht präsent. Mit dem Projekt „Frauenstimmen“ ermutigten wir 2020 die Teilnehmerinnen, ihre Stimmen zu erheben.
In mehreren Workshops haben sich geflüchtete und zugewanderte Frauen mit diesen sozialpolitischen Themen auseinandergesetzt und selbst Videos dazu produziert. Die Frauen berichten – in zum Teil höchstpersönlichen Gesprächen – von ihren täglichen Herausforderungen, Schwierigkeiten und Diskriminierungen.
WOHNEN
- „Ich hätte gerne eine Waschküche im eigenen Gebäude, weil es mit Kindern schwer ist, auf einer anderen Stiege Wäsche waschen zu gehen“, Shaveta aus Indien.
- Yun Jing aus China: „Mehr Platz, um Gemüse anzubauen –das ist mein Traum.“
- Sheriban aus der Türkei: „Ich finde es wichtig, Platz oder Räume zu haben, um etwas gemeinsam zu machen. Wir sind viele Nachbarinnen, wir wollen uns treffen, aber wir haben viele Kinder und die dürfen nicht laut sein. Dafür gibt es zu wenig Platz.“
BILDUNG
- Samah aus Syrien: „Für mich sind meine Lebensbereiche wie Bücher - Familie, Arbeit, Natur, Sprache. Ein Buch ist dick und schwer, das andere leicht, aber ich muss alles schaffen. Es ist nicht leicht hier in Österreich, ich muss alles lernen, man muss stärker sein.“
- Ganztagsschulen und regelmäßiger Förderunterricht für die Kinder, kostenlose Deutschkurse für alle mit Kinderbetreuung, weniger Demokratie, mehr Ausbildungsplätze für Nicht-Mutter-Sprachler*innen
- Recht auf kostenlose Computerkurse
ARBEIT
Arbeit ist ein wesentlicher Baustein zu einem guten Leben. Diese Wünsche und Forderungen haben die „Frauenstimmen“ für ihren beruflichen Weg: Mehr Chancen für Alleinerziehende, leichter Zugang zur Berufsausbildung, faire Arbeitsbedingungen, gesicherte Kinderbetreuungsplätze, langfristige Arbeitsverträge.
GESUNDHEIT
Gute Gesundheitsversorgung auf Augenhöhe ist eine wichtige Basis für ein gutes Leben. Dazu gehört für die Teilnehmer*innen vom Projekt „Frauenstimmen“: von den Ärzten ernst genommen werden, Respekt und Behandlung auf Augenhöhe, mehr Kassenärzte.
Das Projekt „Frauenstimmen“ gab geflüchteten Frauen bzw. Frauen mit Migrationshintergrund eine laute Stimme für ihre Anliegen und Erfahrungen. Im letzten Jahr setzten sie sich durch die Produktion eigener Videos und Audioaufnahmen mit ihren ersten Integrationsschritten und den damit verbundenen Herausforderungen intensiv auseinander. Das Projekt wurde gemeinsam mit dem Verein Piramidops umgesetzt und von der Arbeiterkammer Wien gefördert.