Andrea Eraslan-Weninger geehrt

Andrea Eraslan-Weninger erhielt Silbernes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien
Die Stadt Wien würdigte vergangenen Freitag Andrea Eraslan-Weninger, die langjährige Geschäftsführerin des Integrationshauses, vom Team des Integrationshauses liebevoll "Chefica" genannt, für ihr herausragendes Engagement im Bereich Integration und Menschenrechte. In einer feierlichen Zeremonie wurde ihr, gemeinsam mit Anny Knapp von der Asylkoordination, von Bürgermeister Michael Ludwig das Silberne Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien verliehen.
Sepp Stranig, Initiator und Vorstandsmitglied, hob in seiner Laudatio die fünf stärksten Eigenschaften von Andrea Eraslan-Weninger hervor, ohne die das Integrationshaus nie zu diesem Leuchtturmprojekt hätte werden können, was es heute ist: Zielstrebigkeit, Durchsetzungsvermögen, Disziplin, Mut und ein ungeheurer Arbeitseinsatz. Außerdem las er aus den Zeilen von Willi Resetarits vor, die der verstorbene Initiator des Integrationshaus bei ihrer Pensionierung an sie richtete: "Ohne dich gäbe es das Integrationshaus nicht. Nicht so, wie es heute dasteht. Als Kompetenzzentrum, als Best-Practice, als das, was es heute ist. Ich hatte einen Traum und du hast ihn Wirklichkeit werden lassen. Höchste Sachkompetenz einerseits und tiefste Herzensbildung andererseits. Das ist ANDREA!"
Ein Leben für die Integration
Andrea Eraslan-Weninger hat sich über Jahrzehnte hinweg mit großer Hingabe für den Schutz und die Rechte von Geflüchteten eingesetzt. Von 1995 bis 2022 war sie als Geschäftsführerin des Vereins Projekt Integrationshaus tätig. Ihr unermüdlicher Einsatz hat wesentlich dazu beigetragen, dass das Integrationshaus in Wien zu einer zentralen Anlaufstelle für Schutzsuchende geworden ist. In ihrer Rede betonte sie, dass sie diese Arbeit nicht alleine hätte bewältigen können. Sie bedankte sich herzlich beim Team des Integrationshauses, das sich mit großem Engagement, hoher Professionalität und Menschlichkeit für die Rechte von Geflüchteten einsetzt. Ebenso hob sie die wichtige Rolle des ehrenamtlichen Vorstands hervor, der das Integrationshaus vor über 30 Jahren gegründet hat und bis heute aktiv unterstützt.
Besonders bewegend war auch ihre Erinnerung an den verstorbenen Willi Resetarits, der das Integrationshaus maßgeblich mitgeprägt hat:
"Willi, wir machen einfach in deinem Sinne weiter. Danke, dass du uns immer den Rücken gestärkt hast."
Sie appellierte an alle, sich weiterhin für den Schutz der Menschenrechte, das Asylrecht und den sozialen Zusammenhalt einzusetzen:
"Wenn man sich die politischen Entwicklungen ansieht, das Erstarken der extremen Rechten in Österreich und Europa, dann sind wir alle aufgerufen, uns weiter zu engagieren und den Rechtsstaat zu verteidigen."
Bürgermeister Ludwig unterstreicht Bedeutung des Integrationshauses
Bürgermeister Michael Ludwig betonte in seiner Rede die immense Bedeutung des Integrationshauses und der Asylkoordination für die Wiener Gesellschaft. Beide Institutionen seien aus dem Lichtermeer von 1993 hervorgegangen, das mit 300.000 Teilnehmer*innen ein starkes Zeichen für ein demokratisches und humanitäres Österreich gesetzt habe. Er hob hervor, dass das Integrationshaus heute ein multifunktionales Kompetenzzentrum ist, das nicht nur Wohnraum, sondern auch intensive Betreuung und Beratung für Geflüchtete bietet. Ludwig unterstrich, dass soziale Gerechtigkeit und Unterstützung für Schutzsuchende essenzielle Werte einer demokratischen Gesellschaft sind. Er kritisierte politische Kräfte, die sich gegen diese Arbeit stellen, und betonte die Wichtigkeit der kontinuierlichen Unterstützung durch die Stadt Wien.
Eine verdiente Ehrung
Mit der Verleihung des Silbernen Ehrenzeichens der Stadt Wien an Andrea Eraslan-Weninger wird ihr jahrzehntelanger Einsatz gewürdigt. Ihr Engagement bleibt eine unverzichtbare Stütze für eine solidarische Gesellschaft und ein Vorbild für viele. Die Ehrung ist nicht nur eine Anerkennung ihrer Arbeit, sondern auch ein Zeichen dafür, dass Wien weiterhin für eine offene, gerechte und solidarische Gesellschaft einsteht.