"Der Willi war bei uns" beim Arena-Gedenkkonzert
Am 9. Juni hätte Willi Resetarits gemeinsam mit dem Integrationshaus den 25. Geburtstag seines Lebensprojekts nachgefeiert. Nach seinem tragischen Tod am 24. April nahm das Integrationshaus den Termin nun zum Anlass, seines Mitbegründers und (Ehren)vorsitzenden zu gedenken. So sangen auch die Mitarbeiter*innen des Integrationshauses gemeinsam mit Vusa Mkhaya das Lied „Shosholoza“, das er zuletzt noch selbst am Flüchtlingsball gesungen hat. Ein schöner Moment an einem an schönen Momenten nicht raren Abends.
Eingeleitet wurde der Abend von Beatrix Neundlinger mit Liedern aus der Proletenpassion, bevor mit Sigrid Horn und Wenzel Beck Stimmen aus der jüngeren musikalischen Geschichte auf die Bühne kamen - mit teils sehr emotionalen Songs. Ein weiterer musikalischer Wegbegleiter, Christian Becker, beendete dann den ersten Teil des Abends.
Es folgten die Bands, mit denen Willi Resetarits am engsten zusammen arbeitete - die Kombo und der Stubnblues. Ein Highlight vor allem für die vielen angereisten Ostbahn-Fans, auch wenn keine Lieder von ihm gespielt wurden. Dafür war bei vielen der mitwirkenden Künstler*innen die emotionale Betroffenheit noch zu groß.
Der Abend zeigte aber auch, mit wie vielen internationalen Künstler*innen Willi Resetarits gesungen hat, und in wie vielen Sprachen. Von Vusa Mkhaya aus Zimbabwe über den kurdischen Sänger Sivan Perwer bis hin zu den BasBariTenori aus Stinaz und der Wiener Tschuschenkappelle waren sie alle dabei und sangen muttersprachliche Lieder, die sie gemeinsam mit Willi Resetarits gesungen hatten.
Aber auch viele andere Sänger*innen aus dem Leben von Willi Resetarits waren mit dabei: die 5/8erl in Ehr’n, die Strottern, Ernst Molden, Gerald Votava, Nino aus Wien, Sybille Kefer, Thomas Stipsits und Tini Kainrath. Sie alle setzten ein gemeinsames Zeichen der Solidarität in Erinnerung an Willi Resetarits.
Beendet wurde der Abend von BasBariTenori mit „Lipo ti je“, einem wunderschönen kroatischen Volkslied über die Klage einer Mutter, deren Sohn im Krieg ist. 1995 hatte Willi Resetarits es mit seiner Mutter erstmals vor großem Publikum vorgetragen: beim Fest der Freiheit auf dem Wiener Heldenplatz.
Nikolaus Heinelt blickt auf einen unvergesslichen Abend zurück: „Es war ein würdiger und schöner Abend, der Willi war die ganze Zeit bei uns."
Ein großer Dank an die Fotografen Lukas Beck und Peter Horn!