freiwillige Mentorin in Besprechung mit Jugendlicher

Frei­willige Mit­arbeit im Integrations­haus

Das Integrationshaus sieht in seinem Betreuungskonzept neben der Arbeit von professionellen Berater*innen, Betreuer*innen, Pädagog*innen und Trainer*innen auch die Mitarbeit von freiwilligen Helfer*innen vor. Viele unserer Leistungen könnten ohne den Einsatz freiwilliger Mitarbeiter*innen nicht erbracht werden!

Aktuelle Termine für Freiwillige

Symbolbild mit bunten Händen für das Atelier VIA

Weihnachtlicher Bastelabend

Symbolbild mit bunten Händen für das Atelier VIA

Jahresrückblick und -vorschau

Buddies in der psycho­sozialen Betreu­ung

Flüchtlingsbuddies für die Hausbewohner*innen des Integrationshauses übernehmen die Betreuung von Einzelpersonen oder Familien in den Bereichen Lernen und Freizeit. Je nach Qualifikationen und individuellen Fähigkeiten sind auch andere Tätigkeiten möglich. Vor Beginn der Arbeit erhalten sie eine Ausbildung (Buddykurs).

Parallel zur Arbeit in der Betreuung finden regelmäßige Treffen mit den Buddies statt (Reflexionsrunden), bei denen Erfahrungen ausgetauscht oder auftretende Probleme besprochen werden können. Alle freiwilligen Helfer*innen haben die Möglichkeit, anstehende Fragen mit den zuständigen Betreuer*innen der Familien bzw. mit der Koordinatorin des Kurses, einer erfahrenen Sozialarbeiterin, zu reflektieren, um Belastungssituationen bereits im Vorfeld zu vermeiden. 

Voraussetzungen: Mindestalter 18 Jahre, persönliches Engagement und Interesse für die Zielgruppe, Verfügbarkeit für regelmäßige Aufgaben.

Psychosoziale Betreuung

Gefördert aus Mitteln des Sozialministeriums.

Bud­dies in der Beratungs­stelle

Flüchtlingsbuddies in der Beratungsstelle sind Vertrauenspersonen, die bei den ersten Schritten in die österreichische Gesellschaft helfen. Sie unterstützen Spracherwerb, Freizeitgestaltung sowie Zukunftsplanung und tragen mit persönlichen Kontakten zum Aufbau eines eigenständigen selbstbestimmten Lebens bei. Vor Beginn der Arbeit erhalten sie eine Ausbildung (den Buddykurs). Danach können anstehende Fragen in Reflexionsrunden und persönlichen Gesprächen geklärt werden.

Voraussetzungen: Mindestalter 18 Jahre, persönliches Engagement und Interesse an Flüchtlingsfragen, Verfügbarkeit für regelmäßige Aufgaben über einen längeren Zeitraum.

Beratungsstelle

Gefördert aus Mitteln des Sozialministeriums.

Paten­schafts­projekt Side by Side

Das Projekt Side by Side vermittelt Patenschaften zwischen unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen und Menschen in Österreich. Ziel einer Patenschaft ist es, eine langfristige, stabile Beziehung aufzubauen, die für beide Seiten eine Bereicherung darstellt. 

Patenschaft bedeutet Begegnung auf Augenhöhe, Interesse füreinander, lernen voneinander und Zeit verbringen miteinander. Die Pat*innen können so eine Brücke für die Jugendlichen zur gesellschaftlichen Teilhabe in Österreich bilden und dadurch einen wesentlichen Beitrag zu einer positiven Migrationsgeschichte der Jugendlichen leisten. 

Für Pat*innen werden in regelmäßigen Abständen auch Schulungen abgehalten, um sie bei ihren Aufgaben zu unterstützen. Dort erfahren sie mehr über die Lebenswelt der Jugendlichen. Zusätzlich bieten regelmäßige Treffen der Pat*innen Raum für Erfahrungsaustausch und Reflexion. 

Voraussetzungen: Mindestalter 18 Jahre, Verlässlichkeit, Offenheit, Verantwortungsbewusstsein, Zeit und die Bereitschaft, eine längerfristige Beziehung aufzubauen.

Caravan

Gefördert aus Mitteln des Sozialministeriums.

Bildungs­partner*­innen im Projekt BAJU

Zur optimalen Unterstützung der jugendlichen Teilnehmer*innen in BAJU werden von uns freiwillige Bildungspartner*innen ausgebildet, die den Jugendlichen, die bei uns gerade einen Basisbildungskurs besuchen, auf sprachlicher, fachlicher und kultureller Ebene aktiv unterstützend zur Verfügung stehen. 

Hierfür sind unter anderem Lernbegleiter*innen vonnöten, die sich durch die Beherrschung der jeweiligen Erstsprache der Lernenden auf bildungssprachlichem Niveau auszeichnen, sowie über Fähigkeiten und Kenntnisse verfügen, die für die Realisierung dieser auf sie zukommenden Aufgabe notwendig sind. Idealerweise suchen wir Student*innen oder pensionierte Personen, besonders auch Personen, die eine andere Sprache als Deutsch als Erstsprache haben (aktuell Dari/Farsi, Paschto, Somali, Arabisch). 

Voraussetzungen: Mindestalter 18 Jahre, persönliches Engagement und Interesse für die Zielgruppe, Verfügbarkeit für regelmäßige Aufgaben.

BAJU

Kofinanziert aus Mitteln der Europäischen Union, des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung und des Landes Wien.

Durchgeführt in Kooperation mit dem AMS Wien.

Mentor*­innen im Projekt JAWA Next

Eine Besonderheit des Projekts JAWA Next ist seit vielen Jahren die Unterstützung von Jugendlichen, die in der Phase des Übergangs von der Schule in die Berufswelt stehen, durch freiwillige Mentor*innen, die im Rahmen des Projekts geschult werden. Personen mit langjähriger Erfahrung in der Berufswelt können hier ihr Wissen, ihre Kompetenz und ihr Netzwerk den Jugendlichen zur Verfügung stellen. 

Für JAWA Next suchen wir engagierte und sozial kompetente Menschen, die die Jugendlichen bei der Lehrstellensuche bzw. Integration in den Praktikums- bzw. Lehrstellenmarkt individuell begleiten möchten. 

Voraussetzungen: Personen mit Berufs- und Lebenserfahrung, persönliches Engagement und Interesse für die Zielgruppe, Verfügbarkeit für regelmäßige Aufgaben.

JAWA Next

Finanziert aus Mitteln des Wiener Arbeitnehmer*innen Förderungsfonds. In Kooperation mit dem Arbeitsmarktservice Wien.

Frei­willige Mit­arbeit bei Ver­anstalt­ungen

Ein Pool an freiwilligen Helfer*innen unterstützt das Integrationshaus seit vielen Jahren mit ihrer Mitarbeit an unseren Veranstaltungen wie dem Flüchtlingsball, Lachen hilft, der Weinversteigerung und anderen.

Wir möchten weitere engagierte Personen ansprechen, die sich gerne als „Veranstaltungsbuddies“ an unseren Aktivitäten beteiligen wollen!

Voraussetzungen: Mindestalter 18 Jahre, Verlässlichkeit und Engagement.

Gefördert aus Mitteln des Sozialministeriums.

Lernunterstützung

Das Integrationshaus sucht engagierte Freiwillige, die vor allem Kindern und Jugendlichen 1x pro Woche 1-2 Stunden Lernunterstützung geben bzw. gemeinsam Hausübung machen. Es ist keine spezifische Ausbildung oder Vorerfahrung nötig. 

Voraussetzungen: Mindestalter 18 Jahre, persönliches Engagement und Interesse für die Zielgruppe, Verfügbarkeit für regelmäßige Lernunterstützung.

Gefördert aus Mitteln des Sozialministeriums.

Atelier VIA

Das Atelier Vernetzt Ideenreich Aktiv ist der Freiwilligenklub im Integrationshaus. Er steht allen offen, die sich für Geflüchtete einsetzen, egal ob im Integrationshaus oder anderswo.

Atelier VIA

Gefördert aus Mitteln des Sozialministeriums.

Übersicht der freiwilligen Mitarbeiter*innen

Aktuelle Zahlen aus dem Jahresbericht 2023, gemessen über das ganze Jahr:

  • Anzahl der Freiwilligen: 260
  • Alter: 18 - 80 Jahre
  • Neue Freiwillige im Jahr 2023: 72

  • Infoveranstaltung, Schulungsabende, Gruppenangebote: 72
  • Teilnehmer*innen an Schulungen und Gruppenangeboten: 189

Freiwillige Mitarbeiter*innen erzählen:

Nina, Musikerin und freiwillige Mitarbeiterin

"Neben den vielen Lektionen, die ich als Begleiterin, Mentorin, Buddy, Bewerbungscoach oder wie auch immer man die Rolle nennen mag, selbst erhalte, ist es vor allem Eines, das mich über Unmöglichkeiten und Zweifel, über Niederlagen und Aussichtslosigkeiten hinwegträgt: die Offenheit füreinander, das aneinander Lernen und einander Zuhören. Es wächst das Gefühl, den richtigen Nährboden gefunden zu haben, auf dem unser „Haus der Freundschaft“ weiter Form annehmen darf.

Ich danke dem Integrationshaus, dieser offenen Zufluchts- und Begegnungsstätte, und den Menschen, die dort zusammenwirken, für eines der größten Geschenke, das ich bekommen habe, seit ich vor rund drei Jahren nach Wien übersiedelt bin: ein offenes Haus mit offenen Ohren für Menschen, ihre Probleme und Ideen. Vor Kurzem durfte ich dem Vater meiner Freundin in Damaskus lauschen, wie er ein tieftrauriges Lied der Sängerin Feyrouz auf der Laute vortrug. Es war eine der schönsten und zugleich traurigsten Begegnungen meines Lebens."

Nina H., Musikerin und freiwillige Mitarbeiterin

Nora, freiwillige Mitarbeiter*in

Kalt ist es geworden in Europa, und viele politische Entscheidungen lassen die Temperaturen weiter fallen. Das Meer vor Europas Küsten wurde inzwischen zu einem großen blauen Grab, das täglich weiter gefüllt wird, und jene, die versuchen zu helfen, werden zu Straftäter*innen gemacht. Ja, kalt ist es geworden. 2020 war für mich der Punkt erreicht, an dem ich das nicht mehr akzeptieren konnte. Ich wollte selbst etwas tun und machte mich auf die Suche nach einem Ort, an dem ich den Kampf gegen die Kälte mit meiner Energie unterstützen kann. Im Integrationshaus bin ich fündig geworden. Anfangs, nach Absolvierung des Buddykurses, hatte ich große Bedenken, ob es möglich ist, als Transfrau mit Menschen zu arbeiten, die aus einem völlig anderen Kulturkreis kommen. Ich habe die Menschen, mit denen ich inzwischen zu tun habe, massiv unterschätzt, vor allem ihre Offenheit und ihre Toleranz. Sehr schnell lernte ich, dass Integration ein interaktiver Prozess ist, bei dem sich beide Partner*innen integrieren. Ein Gedicht von Ingeborg Bachmann fällt mir ein:

Schatten Rosen Schatten
Unter einem fremden Himmel
Schatten Rosen
Schatten
auf einer fremden Erde
zwischen Rosen und Schatten
in einem fremden Wasser
mein Schatten

Ich habe in den letzten beiden Jahren nicht nur viel gelernt, sondern auch sehr viel Wärme bekommen. Dafür bin ich unendlich dankbar.

Nora Paulmichl, freiwillige Mitarbeiter*in

Alex und Doris, freiwillige Mitarbeiter*innen

Doris und Alex sind zwei von insgesamt rund 200 freiwilligen Mitarbeiter*innen im Integrationshaus. Ohne sie wäre die intensive und oft sehr individuelle Betreuung der Schutzsuchenden nicht möglich. Sie besuchten vor vielen Jahren den so genannten Buddy-Kurs – eine Schulungsreihe für zukünftige freiwillige Mitarbeiter*innen, um sich in der Lebenswelt von geflüchteten Menschen besser zurecht finden zu können. Seit damals unterstützen sie das Freizeitprogramm für Kinder und Jugendliche und sind bei vielen anderen Anlässen mit dabei, wo helfende Hände benötigt werden, wie zB beim Wiener Flüchtlingsball oder der Weinversteigerung zugunsten des Integrationshauses.

Alex zu seiner Motivation, sich regelmäßig für geflüchtete Kinder als freiwilliger Mitarbeiter zu engagieren: „Man bekommt so viel mehr zurück als man gibt!“ Und Doris ergänzt: „Die Kinder wecken das Kind in mir und das bringt so viel Lebensfreude!“

Ildikó und Dorli, Lernbuddies

Für die geflüchteten Kinder im Integrationshaus sind die Lernbuddy-Stunden eine besonders wichtige Ergänzung zur Schule. Vertiefungen des Lernstoffs, Nachhilfe, aber auch das spielerische Lernen von Neuem helfen den Kindern, in der Schule besser zurecht zu kommen.

Ildikó und Dorli helfen den Kindern, plaudern mit ihnen und kümmern sich um Abwechslung an den Nachmittagen. Ohne sie wäre die intensive und oft sehr individuelle Betreuung der Schutzsuchenden nicht möglich. Die beiden Frauen besuchten im Herbst 2023 den so genannten Buddy-Kurs – eine Schulungsreihe für zukünftige freiwillige Mitarbeiter*innen, um sich in der Lebenswelt von geflüchteten Menschen besser zurecht finden zu können. Seit Anfang 2024 sind sie fixer Teil im Nachmittagsprogramm für die Volksschulkinder.

Dorli meint auf die Frage zu ihrer persönlichen Motivation für diese freiwillige Arbeit: „Ich kann als Einzelperson wenig an den Fluchtursachen ändern. Aber ich kann dazu beitragen, dass sich diese wunderbaren, wissbegierigen und absolut liebenswerten Kinder bei uns wertgeschätzt und willkommen fühlen. Und das macht mich glücklich.“

Und Ildikó fasst kurz und knapp zusammen: „Make someone happy, and you will be happy too.“

Die Freiwilligenprojekte des Integrationshauses werden von folgenden Fördergeber*innen und Partner*innen finanziert und unterstützt: